FF Wildeshausen

Handy am Steuer – Übungsszenario mit Frontalcrash und Busunfall stellt Feuerwehr auf die Probe

Mit einem realistischen und anspruchsvollen Szenario stellte die Feuerwehr Wildeshausen und Dötlingen gemeinsam mit zahlreichen Partnern am Dienstagabend ihre Einsatzfähigkeit unter Beweis. Auf dem Heideweg in der Gemeinde Dötlingen fand eine groß angelegte Übung statt, an der über 100 Einsatzkräfte beteiligt waren.

Täuschungsmanöver für mehr Realität:
Um die Feuerwehrkräfte unvorbereitet in die Übung gehen zu lassen, griffen die Übungsleiter Jannik Stiller und Lars Menke zu einem besonderen Kniff: Zunächst wurden die Einsatzkräfte zu einem vermeintlichen Übungsdienst am Kreishaus des Landkreises Oldenburg in Wildeshausen geschickt. Dort erwartete sie Karsten Bilger, Leiter des Amtes 34, und erklärte ein Szenario in einer Tiefgarage. Doch dieser Einsatz existierte nicht. Stattdessen wurden die Kräfte vom Kreishaus durch die Leitstelle Oldenburg abgezogen und direkt zum eigentlichen Übungsort nach Dötlingen entsandt. Auch ein Fahrzeug der Feuerwehr Dötlingen wurde auf diese Weise in das Geschehen eingebunden.

Das Szenario: Schwerer Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Personen
Vor Ort bot sich den Einsatzkräften ein Bild des Grauens. Ein Pkw war nach einem Frontalzusammenstoß kopfüber in einem Graben gelandet, eine Person war darin eingeklemmt. Auf der Straße stand ein weiteres völlig zerstörtes Fahrzeug, ebenfalls mit eingeklemmten und verletzten Insassen. Hinter einem der Fahrzeuge hatte ein Linienbus eine Vollbremsung durchführen müssen, wodurch mehrere Passagiere schwer verletzt wurden.

Das Szenario orientierte sich an einem typischen Unfallgeschehen: Ein Pkw-Fahrer war durch sein Handy abgelenkt und geriet in den Gegenverkehr. Die Kollision hatte nicht nur fatale Folgen für die Insassen der beteiligten Fahrzeuge, sondern auch für die Busfahrgäste, die durch den abrupten Bremsvorgang umhergeschleudert wurden.

Realistische Darstellung:
Für die besonders realistische Wirkung sorgten professionell geschminkte Unfalldarsteller. Organisiert aus dem Rettungsdienstumfeld und geschminkt von Janine Haase von den Maltesern Sandkrug, wirkten die Verletzungen so echt, dass Einsatzkräfte im ersten Moment unsicher waren, ob es sich tatsächlich um eine Übung handelte. Unter den Darstellern befanden sich auch Spielerinnen des VfL Wildeshausen, die die verletzten Businsassen verkörperten.

Zusammenarbeit und Ziel der Übung:
Die Übung war von Jannik Stiller und Lars Menke erarbeitet worden. Neben den Feuerwehren Wildeshausen und Dötlingen beteiligten sich die Malteser aus Sandkrug und Wildeshausen, die Schnelle-Einsatz-Gruppe sowie die Polizei, welche das Szenario mit weiteren Übungsinhalten füllten. Ziel war es, das Zusammenspiel zwischen Feuerwehr, Rettungsdienst, Notärzten und Polizei unter realistischen Bedingungen zu trainieren. Während der Übung arbeiteten die Einsatzkräfte Hand in Hand: Personen wurden aus den Fahrzeugen befreit, schwer verletzte Businsassen versorgt und das Einsatzgeschehen koordiniert. Trotz des zunächst hohen Stressniveaus gelang es allen Kräften, die Aufgaben erfolgreich zu bewältigen.

Einbindung der Bevölkerung:
Die Anwohner des Heidewegs waren vorab durch Flugblätter informiert worden und konnten das Geschehen als Zuschauer verfolgen. Damit wurde auch die Transparenz der Übung gewährleistet.

Nachbesprechung und Ausblick:
Die Übung, die um 19 Uhr begann und etwa anderthalb Stunden dauerte, endete erfolgreich: Alle Darsteller konnten gerettet und versorgt werden. Im Anschluss grillte die Altersabteilung der Feuerwehr Wildeshausen für alle Beteiligten Bratwurst. Eine gute Gelegenheit, den Abend kameradschaftlich ausklingen zu lassen und Erfahrungen auszutauschen.

In rund zwei Wochen folgt eine intensive Nachbesprechung mit den beteiligten Führungskräften und Einheitsführern. Dort sollen die Abläufe analysiert, Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert und die gewonnenen Erkenntnisse für künftige Einsätze nutzbar gemacht werden.

Fazit:
Die Verantwortlichen zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf der Übung. „Solche Szenarien helfen uns nicht nur, die Einsatzbereitschaft zu stärken, sondern auch junge und neue Einsatzkräfte praxisnah an die Herausforderungen des Feuerwehralltags heranzuführen“, hieß es von Jannik Stiller.